Schwedentrunk
Schwedentrunk
Der Schwedentrunk ist nicht etwa ein leckeres Getränk – ganz im Gegenteil! Es war eine Foltermethode, bei der den Opfern Jauche oder Wasser, oft vermischt mit Urin, Kot und Schmutzwasser, über einen Eimer oder Trichter direkt in den Mund eingeführt wurde.
Neben dem dadurch erregten Ekel und Abscheu sowie der Möglichkeit bakterieller Infektionen verursachte der Schwedentrunk Erstickungsängste sowie starke Magen- und Bauchschmerzen. Auch verätzte die stark säurehaltige Jauche die Speiseröhre des Opfers. Das regelmäßige Eindringen von Flüssigkeit und Feststoffen über die Luftröhre in die Lungen mit der Folge einer in der Regel tödlichen Lungenentzündung ist bei den Umständen solcher Folterungen stark anzunehmen.
Die Qualen konnten dadurch verstärkt werden, dass der Bauch mit Brettern zusammengepresst wurde oder die Folterer auf dem Bauch des Opfers herumsprangen und -trampelten. Die Anwendung dieser Methode durch Söldner des schwedischen Heeres war namensgebend, sie wurde aber auch von der Soldateska anderer Truppen und plündernden Marodeuren praktiziert.
Heute ist der Schwedentrunk ein Arzneimittel, welches sowohl bei äußeren, als auch bei inneren Beschwerden gerne genommen wird.